Neuseeland

Sonntag, 24. Januar 2016

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Das Jahr 2015 kann ich mit nur einem Wort sehr gut beschreiben: Geduld. Warten, bis ich endlich wieder fliehen konnte, fliehen vor meiner Realität in Berlin. Sieben Monate von 12 arbeiten, um meinen Traum von Freiheit zu finanzieren. Dabei kann ich mir weder meine Freiheit erkaufen, geschweige denn vor meinem Leben fliehen. Scheiße, ist das die bittere Realität? Ja, das passiert, wenn man nicht nur Urlaub machen möchte. Das passiert, wenn das Reisen zur Therapie wird. Zur Droge. Und was passiert, wenn die Realität zur Entzugserscheinung wird? Richtig, man holt sich neue Drogen. Aber irgendwann bemerkt man, dass die Droge einen zerstört. Du rennst vor etwas weg, das dich immer verfolgen wird. Dabei vergisst du, dass das Einzige, was deinen Schmerz wirklich stillen kann, du bist- keine Reise, kein Partner. Ich habe in den letzten sechs Monaten komplett vergessen, wer ich bin und was ich will. Zwischen Bali und Neuseeland ist eine Menge passiert, eine große Menge, die ich noch nicht einmal anfangen konnte, zu verarbeiten. 

Es sind knapp zwei Monate vergangen, seitdem ich in den Flieger stieg und so langsam kann mein Gehirn wieder Momente aufnehmen und realisieren. Ich habe eine Menge gesehen, jedoch verschwimmt alles ziemlich ineinander, wenn man sich keine Auszeit gönnt. Einfach mal hinsetzen und die Geschehnisse Revue passieren lassen. Der Körper hat so seine Schwierigkeiten damit, von Stress auf Entspannung zu schalten. Aber das ist komplett normal, lasst euch davon nicht beirren! Meine Fresse, mir geht es doch eigentlich so gut. Ich wache jeden Tag neben dem wundervollsten Menschen auf diesem Planeten auf, kann tun und lassen, was ich möchte und boah scheiße, ich bin in Neuseeland!  photo Photo 20.12.15 20 33 12_zpssyothpzm.jpg
Dieses Land ist unglaublich. Es ist so schwierig, zu beschreiben, wie man sich fühlt, wenn man das erste Mal hier ankommt. Frische Luft. Stechende Hitze. Ein bisschen mehr und es ist unaushaltbar. Scheiße und die Autos fahren auf der falschen Seite, daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Kaum zu glauben, dass ich noch nicht überfahren wurde. Links, rechts, Links. So wurde es einem im Kindergarten beigebracht, nicht? Jedenfalls wohne ich in einem kleinen bescheidenen Vorort von Auckland, in Otahuhu. Mein Freund sagt immer, sie wären die einzigen weißen Menschen, die hier wohnen und da hat er verdammt recht. Auf der Straße riecht es nach Indischem Curry und Kebab. Zwei Vietnamesische Lebensmittelläden in unmittelbarer Nähe zu unserem Haus. Es ist ein Paradies für verfressene Menschen wie mich. Und meine Fresse die Natur. Sie ist großartig, daran kann man gar nicht zweifeln und es ist auch wirklich nichts Neues. Wir sind mit dem Auto durchs halbe Land gefahren und haben atemberaubende Momente erlebt. Momente, die man nicht in Worte und nicht in Bilder fassen kann. Es ist so, als würde Neuseeland nicht wollen, dass es möglich ist. Man muss selber hierher kommen, um das zu erleben. Es ist dieses Neuseelandgefühl, wovon meine Freundin Pia immer gesprochen hat und welches ich bis kürzlich nicht nachvollziehen konnte. Doch jetzt verstehe ich es. Dieses Land ist magisch, mystisch und doch so offen zugleich. Die Zeit hier vergeht langsamer, die Menschen sind gelassen. Keine Hektik, kein Stress. Ich habe das Gefühl, so etwas gibt es in Deutschland gar nicht. Trotz dessen kommt manchmal ein wenig Heimweh auf. Günstiges Essen und Ausgehen, das fehlt mir hier unglaublich. Die verträumten Straßen der europäischen Großstädte. Ein bisschen mehr Kultur, ein bisschen mehr Architektur. Ja, ich merke zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich einfach ein Stadtkind bin. Doch ich merke auch, dass mir dieses Land extrem gut tut. 


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1 Kommentar:

  1. Unfassbar schöne Bilder Nhi!
    Kann man schon etwas neidisch werden :b
    deine Jay Beeeee

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